8. März 2021 | Hintergrund

Weltfrauentag: Vier Stimmen unserer Kolleginnen

Heute ist Weltfrauentag. An diesem Tag gilt unsere Aufmerksamkeit besonders den Frauen unter uns, die zu 100% - genauso wie die Männer  - Teil unserer Gesellschaft sind. Bei DPD Schweiz sind Frauen und Männer absolut gleichgestellt. Das beginnt bei der Rekrutierung, die unabhängig des Geschlechts und nur auf Basis der Anforderungen und Qualifikationen entschieden wird und geht hin bis zum Salär. Wir haben einen Blick auf die Entlöhnung bei DPD Schweiz geworfen: Hier hat unsere Lohngleichheitsanalyse ergeben, dass es bei DPD Schweiz keinen statistisch signifikanten Wert gibt, der eine Lohnungleichheit zeigen würde.
Wir sind auf alle unsere Mitarbeitenden extrem stolz – wir sind die DPD Familie und schätzen alle genau gleich.

Zum heutigen Weltfrauentag möchten wir Ihnen verschiedene Sichtweisen von 4 unserer Powerfrauen präsentieren. Der Fokus dieser Interviewreihe liegt darin zu zeigen, wie die Rollen als Frauen in einem männerdominierten Arbeitsumfeld aussehen:

Die Stimme von Sandra Maria Martin unser Finance & Admin Director

DPD: Wie lange arbeitest du schon bei DPD?
Sandra: "Mitte Januar waren es tatsächlich bereits 7 Jahre. Ich bin damals von einem multinationalen Pharmaunternehmen als Senior Manager aus dem Finance-Team gekommen. Bei diesem Unternehmen war ich auf europäischer Ebene eher in einem kleineren Handlungsumfeld tätig. Dies wollte ich ab einem gewissen Zeitpunkt ändern, näher beim Business sein, ein breiteres Spektrum abdecken. So kam ich dann zu DPD Schweiz. Hier habe ich meine Reise ursprünglich als Head of Controlling begonnen, die ich dann ab März 2017 als neuer Director Finance & Administration (Director F&A) bis heute weiterführen darf."

DPD: Welche Tätigkeiten übst du als Director F&A aus und wie würdest du deinen Job mit einem Wort beschreiben?
Sandra: "Ehrlich gesagt ist das Aufgabenspektrum meiner Position schwierig in wenige Worte zu fassen, jedoch versuche ich es einmal. Ich decke 3 Bereiche ab. Diese Bereiche sind Finance, Admin und Legal. Unter Finance wird der gesamte Zahlungsverkehr gefasst, von der Arbeit mit Kreditoren, Debitoren und den gesamten Verbuchungen. Unter dem Begriff Admin werden die nicht direkten Finance-Punkte gefasst, wie beispielsweise das gesamte Facility Management, Claims oder Purchasing. Der dritte Bereich Legal umfasst, wie der Name schon erahnen lässt, die Arbeit mit unseren Anwälten und alle Abklärungen, die damit einhergehen. Wie man sieht sehr vielfältig und abwechslungsreich."

DPD: Wie sind deine Erfahrungen in einem männerdominierten Umfeld zu arbeiten?
Sandra: "Vorweg muss ich dazu sagen, dass ich meine ersten Erfahrungen im Bereich Finance in einer Zeit gesammelt habe, wo alles noch «männlich» war. So gut wie jede Führungsposition war von einem Mann besetzt und das war ganz normal. Im Laufe der Zeit wurde dieses Bild jedoch immer vielseitiger, sodass auch in Unternehmen, die ich auf meinem gesamten Werdegang besuchen durfte, ebenfalls Frauen in Führungspositionen waren. Meiner Erfahrung nach, bei welcher ich praktisch gleich viele weibliche wie männliche Chefs hatte, hat es jedoch weniger etwas mit dem Geschlecht zu tun, wie die Zusammenarbeit funktioniert, sondern mit dem Typ Mensch selbst und seiner damit einhergehenden Denkweise. Glücklicherweise kann ich sagen, dass das Vertrauen zueinander in meiner Laufbahn immer gegeben war und man auch immer noch sehr interessiert daran ist, gemeinsam eine Lösung zu finden."

DPD: Hast du das Gefühl, dass du dir den Respekt / die Anerkennung anders hart erarbeiten musstest, als wie es vielleicht bei einem Mann wäre?
Sandra: "Kurz gesagt: Nein, ich hatte nie dieses Gefühl. Es war zu jeder Zeit ein respektvoller Umgang und ein Gefühl des Miteinanderseins."

DPD: Was gefällt dir am meisten an deinem Job?
Sandra: "Aus der Sicht als Mitglied der Geschäftsleitung muss ich sagen, dass es schon ein riesiger Sprung an Verantwortung ist, die man dort fühlt. Mir gefällt es, diese Verantwortung zu haben und mit dem gesamten Team das Formen der Zukunft in die Hand zu nehmen. Fragen wie, was wollen wir und wo wollen wir hin und dabei in einer solchen Entscheidungsrolle zu sein, motiviert mich sehr. 

Aus der Sicht des Director F&A gefällt mir am meisten die Vielseitigkeit, dieser Zusammenhalt und das sehr enge Verhältnis der Zusammenarbeit untereinander. Alle ziehen an einem Strang."

DPD: Nenne 3 Eigenschaften, die jemand in deiner Position auf jeden Fall mitbringen sollte.
Sandra: "Ehrlich gesagt finde ich es sehr schwierig es auf 3 Eigenschaften zu begrenzen. Eigenschaften, die jemand in meiner Position aber auf jeden Fall mitbringen sollte, sind Kommunikationsfähigkeit, Lösungsorientierung, strategisches Denkvermögen und die Fähigkeit, ein Team zu motivieren. Ich weiss, es sind 4 genannte Eigenschaften, aber ich kann keines von diesen streichen."


DPD: Gibt es etwas, was du den Frauen da draussen mitteilen möchtest?
Sandra: "Bei dieser Frage sprechen zwei Hälften aus mir. Die eine sagt, bleibt wie ihr seid, die Welt verändert sich und das «Frau sein» in der Arbeitswelt wird zu Normalität. Bleibt Frau, denn die Welt braucht die andere Stimme und den Einfluss von anderen Sichtweisen und Prioritäten.
Trotzdem: Seid mutig! Zweifelt nicht an euch und euren Fähigkeiten.

Die andere Hälfte sagt, dass man aber auch nicht auf jede Empfindlichkeit und jedes Weh-Wehchen Rücksicht nehmen kann als Firma. Wie streng will man sein als Frau?"

 

Foto_Sandra Martin (2) hoch

Die Stimme von Ilka Martic unsere Quality Supervisor aus dem Team Operations Excellence

DPD: Wie lange arbeitest du schon bei DPD?
Ilka: "Die Zeit bei DPD Schweiz begann für mich ab dem 01.12.2010. Ich startete in der Grosskundenbetreuung im Kundendienst und habe diese Tätigkeit insgesamt 2,5 Jahre ausgeübt. Nach der Arbeit im Kundendienst bin ich für insgesamt 4 Jahre in den Verkauf gewechselt. Danach habe ich dann ins OPS Excellence Team gewechselt, wo ich nach 1,5 Jahren innerhalb des Teams die Position als Quality Supervisor angenommen habe."

DPD: Welche Tätigkeiten übst du als Quality Supervisor aus und wie würdest du deinen Job mit einem Wort beschreiben?
Ilka: "Als Teil des OPS Excellence Team überwache ich die Qualität, von den Kontaktpunkten mit unseren Kunden, über die Zustellprozesse, bis hin zu der gesamten Prozessdurchführung. Ich schaue mir an, welche Prozesse nicht reibungslos ablaufen oder wo möglicherweise noch Optimierungspotential vorhanden ist. Zudem fungiere ich als eine Verbindungsstelle zwischen dem Verkauf und unseren Depots. Eine der Hauptaufgaben in der Position ist es proaktiv Informationen einzuholen und dadurch die sogenannten "Pain-Points" des Kunden genau zu verstehen und durch gezielte Massnahmen agieren zu können. Damit sichergestellt werden kann, dass der Kunde am Ende des Tages zufrieden ist. Die Frage, wo haben wir wirklich den Fehler gemacht oder wo sieht es für den Kunden nur so aus, begleitet uns somit tagtäglich. Das oberste Gebot ist für mich eine offene Kommunikation mit dem Kunden zu führen und ihnen immer die Wahrheit zu sagen. Das Zusammenspiel zwischen Verkauf uns OPS ist bei unserer Arbeit sehr wichtig. Aus diesem Grund haben wir auch jede Woche ein festgelegtes Meeting mit dem Verkaufs-Team, um wichtige Informationen auszutauschen und damit immer wieder die gemeinsame Sprache hinsichtlich des Kunden zu finden.

Wie würde ich meinen Job mit einem Wort beschreiben? Das ist eine sehr gute Frage. Ich finde es gibt einige Worte, die meinen Job beschreiben würden, jedoch fasst das Wort «herausfordernd» alle Erklärungen sehr gut zusammen."

DPD: Wie sind deine Erfahrungen in einem männerdominierten Umfeld zu arbeiten?
Ilka: "Ich muss ehrlich sagen, dass ich es nie schwierig gefunden habe in einer Männerdomäne beschäftigt zu sein. Meiner Meinung nach kann es auch Vorteile haben, als Frau mit vielen Männern zusammenzuarbeiten. Beispielsweise habe ich die Erfahrung gemacht, dass mit mir, egal in welcher Position, häufig rücksichtsvoller umgegangen wurde und die männlichen Kollegen mehr auf mich geachtet haben oder mir mehr zugehört wurde. Zudem gab es nie das Problem einer typischen «Mädelszickerei». 😊 Ich finde, es ist grundsätzlich weniger ein «Mann - Frau Ding», sondern kommt eher auf das Gespür des Menschen selbst an. Mit anderen Worten, wie du in den Wald hereinrufst, kommt es auch zurück."


DPD: Hast du das Gefühl, dass du dir den Respekt / die Anerkennung anders hart erarbeiten musstest, als wie es vielleicht bei einem Mann wäre?
Ilka: "Das glaube ich nicht. Es kommt denke ich auf die Leistung an, die man bringt. Du musst deinen Job mit dem Herzen machen. Wenn du eine gute Leistung bringst, wird sie geschätzt. Ich hatte immer ein gutes Gefühl unter meinen Kollegen und auch Kolleginnen und zudem jede erdenkliche Freiheit."


DPD: Was gefällt dir am meisten an deinem Job?

Ilka: "Am meisten gefällt mir die Abwechslung, dass ich nie weiss, was kommt und die Tatsache, immer wieder neue Lösungsansätze finden zu müssen. Die Challenge zu meistern, dass die Kunden am Ende des Tages mit unserem Service zufrieden sind, macht mir jeden Tag aufs Neue eine grosse Freude und gibt mir Energie. Du bist das Sprachrohr nicht nur vom Verkauf zum Depot, sondern auch andersherum. Es geht um das Geben und Nehmen zwischen allen irgendwo und die Zusammenarbeit untereinander."

DPD: Nenne 3 Eigenschaften, die jemand in deiner Position auf jeden Fall mitbringen sollte.
Ilka: "Auf jeden Fall die Ruhe bewahren, freundlich, aber bestimmt zu sein und ganz wichtig, Ehrlichkeit. Das sind für mich die Dinge, die ich hervorheben würde."


DPD: Gibt es etwas, was du den Frauen da draussen mitteilen möchtest?
Ilka: "Bleib immer so, wie du bist. Lass dich von niemanden verbiegen und bleibe ehrlich. Bleibe dir selbst immer treu und versuche dich nicht für jemanden anders auszugeben."

 

Foto_Ilka Martic

Die Stimme von Yvonne Zumerle unsere Depot Managerin in Vilters

DPD: Wie lange arbeitest du schon bei DPD?
Yvonne: "Seit Februar 1995 arbeite ich bei DPD, damals wurde das Depot noch durch einen Depotbetreiber geführt. Als DPD dann am 01.03.2007 das Depot Vilters wieder selbst übernommen hat,
bekam ich die einmalige Chance, das Depot als Depotmanagerin zu übernehmen."

DPD: Welche Tätigkeiten übst du als Depot Managerin aus und wie würdest du deinen Job mit einem Wort beschreiben?
Yvonne: "Als Depot Managerin von einem eher kleineren Depot, wie es hier in Vilters der Fall ist, ist der Job sehr vielseitig und setzt eine hohe Flexibilität voraus. Ob Disposition oder Lager, ich muss in allen Bereichen bereit sein mitzuhelfen, was den Job auch sehr interessant und abwechslungsreich macht."

DPD: Wie sind deine Erfahrungen in einem männerdominierten Umfeld zu arbeiten?
Yvonne: "Ich persönlich glaube, dass sich Männer schon schwerer tun, Anweisungen von Frauen anzunehmen.
Das Hauruck-Prinzip und die Hammer-Methode bringt meiner Meinung nach gar nichts. Direkte Kommunikation und vor allem Respekt ist das A&O und das beruht auf absoluter Gegenseitigkeit."


DPD: Hast du das Gefühl, dass du dir den Respekt / die Anerkennung anders hart erarbeiten musstest, als wie es vielleicht bei einem Mann wäre?
Yvonne: "Ja, ich denke schon, dass Frauen in einem männerdominierenden Beruf es schwerer haben, respektiert zu werden."


DPD: Was gefällt dir am meisten an deinem Job?

Yvonne: "Die Abwechslung. Kein Tag ist wie der andere, es warten täglich neue Herausforderungen darauf gelöst zu werden. In einem Bürojob würde ich absolut untergehen."

DPD: Nenne 3 Eigenschaften, die jemand in deiner Position auf jeden Fall mitbringen sollte.
Yvonne: "Flexibilität, Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit und Empathie für das Gegenüber."


DPD: Gibt es etwas, was du den Frauen da draussen mitteilen möchtest?
Yvonne: "Offen sein für Veränderungen.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum. (Tommaso Campanella 1568-1639)"

 

Foto_Zumerle Yvonne

Die Stimme von Patrizia Troisi unsere Depot Managerin in Wittenwil

DPD: Was hast du vor DPD gemacht und welche Hauptunterschiede siehst du zu deiner neuen Tätigkeit?
Patrizia: "Vor DPD war ich 39 Jahre lang bei der Schweizer Post angestellt und habe dort in unterschiedlichen Jobs viele verschiedene Bereiche kennengelernt. Ich war unter anderem Poststellen-Leiterin, habe den KMU Verkauf mit aufgebaut und war 12 Jahre im Sales tätig. Die letzten 7 Jahren war ich als Leiterin Produktion, in einer sehr ähnlichen Position wie heute als Depot Managerin bei DPD im Depot Wittenwil."

DPD: Konntest du bereits Erfahrungen als Depot Managerin sammeln und welche Tätigkeiten wirst du zukünftig ausführen?
Patrizia: "Da ich meiner gesamte Berufskarriere in der Logistik Branche verbracht habe, konnte ich schon sehr viele Erfahrungen in ähnlichen Tätigkeiten sammeln."

DPD: Siehst du es als grosse Herausforderung, als Frau in einem männerdominierten Umfeld zu arbeiten und wenn ja, warum? Hast du bereits in der Vergangenheit Erfahrungen sammeln können?
Patrizia: "Es ist aus meiner Sicht auf jeden Fall herausfordernd. Vor allem, in meiner letzten Tätigkeit als Leiterin Produktion, musste ich mich beweisen. Damit sind besonders die fachlichen Kenntnisse gemeint. Der reibungslose Umgang mit den männlichen Kollegen war durch Ehrlichkeit, sie in Sachverhalte mit einbeziehen und ihnen aufmerksam zuhören. Ich musste immer wieder beweisen, dass ich es kann. Durch die Erfahrung und das Wissen, was ich mir über die ganzen Jahre angeeignet habe, konnte und musste ich den männlichen Kollegen häufig beweisen, dass ich eine gewisse Kompetenz in dem Bereich vorweise."


DPD: Im Vergleich zu früheren Arbeitgebern und DPD heute: Hast du das Gefühl, dass du dir in deiner Position den Respekt / die Anerkennung anders hart erarbeiten musst, als dies vielleicht bei einem Mann wäre?
Patrizia: "Nein, ich habe bisher nie den Eindruck gehabt, dass ich nicht ernst genommen werde, trotz der vielen verschiedensten kulturellen Hintergründe. Es war nie ein Thema, dass ich etwas, weil ich eine Frau bin, nicht kann. Ich wurde als Frau immer absolut respektiert."


DPD: Nenne 3 Eigenschaften, die jemand in deiner Position auf jeden Fall mitbringen sollte.

Patrizia: "Vertrauenswürdigkeit, Ehrlichkeit, wertschätzend unterwegs sein und zu Fehlern stehen."

DPD: Gibt es etwas, was du den Frauen da draussen mitteilen möchtest?
Patrizia: "Es ist nichts unmöglich. Wirklich an sich selbst glauben. Den Mut haben, einen Schritt zu wagen und es zu tun. Sich bemerkbar machen, denn man hat nichts zu verlieren."

 

Foto_Patrizia_Troisi

Vielen Dank liebe Sandra, Ilka, Yvonne und Patrizia für den spannenden Einblick in eure Ansichten/Erfahrungen zum Thema Frauen in einer männerdominierten Arbeitswelt.

Beitrag von:

Hannes Domröse

Hannes Domröse

Digital Marketing

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