17 Juli 2019 | Hintergrund

Branche auf Wachstumskurs: Bald mehr als 4 Mrd. Pakete

Das kräftige Wachstum im deutschen Paketmarkt geht ungebrochen weiter – das ist Ergebnis der KEP-Studie 2019 des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK). Allein im Jahr 2018 wurden in Deutschland insgesamt 3,5 Milliarden Pakete zugestellt – 4,9 % mehr, als im Vorjahr. Im Schnitt wurden somit 12 Millionen Sendungen an bis zu 7 Millionen Empfänger pro Zustelltag befördert.

Besonders die Zahl an B2C-Paketen, die von Geschäftskunden an Privatempfänger verschickt werden, stieg stark an: Im Vergleich zu 2017 gab es ein Plus von insgesamt 7,4 %. Zudem gab es 2018 9,2 % mehr internationale Sendungen. Dieses Wachstum soll sich laut KEP-Studie auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Zu erwarten ist ein jährliches Plus von 4,7 % bis zum Jahr 2023. Dann ist mit einer Paketmenge von rund 4,4 Milliarden zu rechnen.

Insgesamt belief sich der Gesamtumsatz der KEP-Branche 2018 auf 20,4 Mrd. Euro (+ 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr). Davon profitierten auch die Arbeitnehmer. So arbeiteten im vergangenen Jahr 238.600 Menschen für KEP-Unternehmen und damit 9.000 mehr als im Vorjahr. Da die KEP-Branche jedoch als Dienstleister auch für das Business anderer Unternehmen essenziell wichtig ist, ergeben sich für den Arbeitsmarkt nicht zu unterschätzende Sekundäreffekte. Fast 500.000 Jobs hingen davon ab, dass Kunden mit Paketen beliefert werden.

Damit die stetig steigenden Paketmengen auch in Zukunft bewältigt werden können, ist in den kommenden Jahren eine Effizienzsteigerung vonnöten. Diese kann zum einen durch die Errichtung von sogenannten Ladezonen erreicht werden. Dabei handelt es sich um einen Vorstoß des BIEK, der auf gesonderte Parkbereiche abzielt, die in einem zeitlich begrenzten Rahmen nur von Lieferdiensten genutzt werden können. Zum anderen gibt es Nachholbedarf bezüglich des Verpackungsmaterials. Noch zu häufig wird das Volumen der Kartons nicht sinnvoll genutzt und damit unnötiger Platz in Zustellerfahrzeugen blockiert. Weniger Material bedeute neben einem Kosten- und Rohstoffersparnis auch einen effizienteren Zustellprozess.

Die KEP-Studie

Die KEP-Studie erscheint seit 2004 jährlich und wird von der KE-CONSULT Kurte&Esser GbR im Auftrag des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik erstellt. Sie zeigt ein aktuelles und umfassendes Bild der Marktentwicklung, der Trends und der wirtschaftlichen Bedeutung der gesamten KEP-Branche in Deutschland.