8. Oktober 2018 | Hintergrund

KEP-Studie: Die Branche boomt weiter

Mode, Elektronik, Bücher oder Lebensmittel: Der Onlinehandel hat Hochkonjunktur – und mit ihm das Geschäft der Kurier-, Express- und  Paketdienste (KEP). Allein in 2017 stieg die Anzahl der Sendungen im Vergleich zum Vorjahr um rund 190 Millionen auf 3,35 Milliarden. Dies entspricht einem Wachstum von satten 6,1 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle KEP-Studie 2018 des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK). Für 2018 erwartet der Verband einen immer noch bemerkenswerten, wenn auch etwas geringeren Sendungszuwachs von bis zu 5,5 Prozent.

Endkundengeschäft treibt anhaltendes Wachstum

Der Gesamtumsatz der KEP-Branche kletterte laut Studie auf 19,4 Miliiarden Euro und liegt damit um 4,9 Prozent höher als im Vorjahr. Und auch als Arbeitgeber konnten die Kurier-, Express- und  Paketdienste ihre starke Position weiter festigen: 2017 arbeiteten in der KEP-Branche rund 229.600 Menschen – rund 10.000 Beschäftigte mehr als 2016. Als Haupttreiber des Wachstums sieht der BIEK erneut das Endkundengeschäft, das im nationalen Paketmarkt 2017 um rund 9,7 Prozent gewachsen ist. „Es bestätigt sich der Trend, dass B2C-Sendungen am gesamten Sendungsvolumen einen immer größeren Anteil ausmachen", konstatiert der Verband. Aber auch die B2B-Sendungen hätten zugelegt. Hier stieg das Sendungsvolumen im nationalen Paketmarkt um 1,3 Prozent und übertraf das Wachstum des Vorjahres um mehr als das Doppelte.

Steigende Effizienz durch fortschreitende Digitalisierung

Bis 2022 erwarten die Studienautoren ein Wachstum auf 4,33 Milliarden Pakete im Jahr. Das entspräche einem durchschnittlichen Wachstum von jährlich 5,2 Prozent auf Basis von 2017. Angesichts der rasanten Entwicklung suchen KEP-Dienste der Studie zufolge Lösungen, um die großen Mengen auch künftig transportieren zu können. Zur weiteren Steigerung ihrer Effizienz digitalisieren sie entlang der Logistikkette immer mehr Prozesse. „Sendungen werden automatisch gescannt und zugeteilt, Sortieranlagen fertigen mehr Pakete ab“, heißt es in der Studie. Software optimiere die Tourenplanung, sodass Sendungen kurzfristig storniert oder umgeleitet werden könnten. Gleichzeitig laufen bereits Versuche mit Robotaxis und Exoskeletten, um den Zustellern das schwere Heben zu erleichtern, sowie mit autonomen Fahrzeugen oder 3D-Druck.