Startseite / E-Commerce
Würde Sie der Kassierer im Supermarkt nach Ihrer Adresse, möglicherweise sogar nach Ihrem Alter, fragen, so würden Sie vermutlich einigermaßen irritiert reagieren. Online hingegen gehen die meisten von uns erheblich unbedenklicher mit ihren persönlichen Daten um. Gerade beim Onlineshopping ist die Adress- und Bezahldatenangabe notwendig für eine erfolgreiche Transaktion, dennoch lohnt es sich, sorgsam mit persönlichen Daten umzugehen. Denn der Onlineeinkauf ist zwar komfortabel, birgt jedoch auch Gefahren. Immer wieder begegnen uns Meldungen, dass Daten gestohlen oder missbraucht wurden. Wie Sie sich schützen können, zeigen wir Ihnen in unserem heutigen Leitfaden.
Seien Sie verschwiegen
Generell gilt: Geben Sie so wenige Daten wie möglich preis. Je weniger Anbieter über Ihre persönlichen Informationen verfügen, desto geringer die Gefahr, dass diese gestohlen werden. Dass ihre Kreditkartendaten entwendet und missbraucht werden können, ist den meisten Menschen bewusst. Doch für einen Identitätsdiebstahl braucht es weit weniger Informationen; Ihr Name, Ihre Adresse und Ihr Geburtsdatum reichen meist aus. Prüfen Sie deshalb vor der Bestellung, ob ein Onlinehändler vertrauenswürdig ist. Dafür können Sie sich an Eckdaten wie einer vollständigen Kontaktadresse des Händlers, einer https-Verschlüsselung der Website oder Gütesiegeln orientieren. Verzichten Sie zudem in sozialen Netzwerken darauf, Ihre Adresse und ein korrektes Geburtsdatum anzugeben.
Prüfen Sie Ihre Benutzerkonten
Welche Informationen erhebt eine App? Wie verwendet ein Onlinehändler meine Daten? Und wer kann eigentlich sehen, was ich in den sozialen Netzwerken poste? Wenn Sie auf diese Fragen keine Antwort geben können, ist es höchste Zeit, einmal Ihre Privatsphäre-Einstellungen unter die Lupe zu nehmen. Immer wieder kommt es zudem vor, dass sich einmal vorgenommene Einstellungen nach einem Update einer App oder durch Veränderungen der Geschäftsbedingungen zurücksetzen. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie Ihre Angaben regelmäßig überprüfen. Schauen Sie außerdem ganz genau auf Ihre Kontoauszüge. Einige Onlinehändler bieten die Möglichkeit, per Lastschriftverfahren zu bezahlen. Tauchen Abbuchungen auf, die Sie nicht zuordnen können, haben sie so die Möglichkeit, den Betrag schnell und unkompliziert zurück zu buchen. Informieren Sie sich außerdem regelmäßig bezüglich Leaks oder Meldungen zu gestohlenen Daten.
Verbarrikadieren Sie sich
Wer seine Haustür offenstehen lässt, muss sich nicht über ungebetene Gäste wundern. Das gilt auch für Ihre Benutzerkonten. Diese zu knacken ist gar nicht so schwer, Passwörtern wie „123456“ sei Dank. Verwenden Sie deshalb unbedingt sichere Kennwörter und wählen Sie für jeden Benutzeraccount ein eigenes Passwort. Viele Onlinehändler und soziale Netzwerke bieten zudem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Neben Ihrem Kennwort müssen Sie sich dann entweder über biometrische Daten, beispielsweise Ihren Fingerabdruck, oder einen Zugangscode verifizieren, den Ihnen der Anbieter per SMS, innerhalb einer App oder per E-Mail zusendet.
Werden Sie Umweltschützer
Nicht nur Benutzerkonten selbst, auch ihre Umgebung kann zum Risiko werden. Machen Sie deshalb regelmäßig Updates, um Ihr Betriebssystem auf dem neusten Stand zu halten sowie etwaige Sicherheitslücken zu schließen, über die Angreifer Zugriff auf Ihren Rechner und Ihre Daten erlangen können.
Nicht nur Ihre Benutzerkonten, auch Ihr Browser bietet Ihnen die Möglichkeit, Einstellungen zu verwalten. Nutzen Sie diese Option unbedingt, denn die Standardeinstellungen sind Ihrer Privatsphäre nicht eben zuträglich. Über sogenannte Add-ons, kleine Programme, die direkt im Browser installiert werden, können Sie zudem Werbeanzeigen kontrollieren sowie potentiell schädliche Website-Skripte oder Tracker blockieren. Die meisten Browser bieten außerdem einen „Inkognito“-Modus an. Ist dieser aktiviert, werden Bowserverlauf, Cookies, temporäre Dateien und eingegebene Formulardaten nach Schließen des Browsers automatisch gelöscht. Das geht zwar zulasten des Komforts, erlaubt Ihnen jedoch mehr Anonymität beim Surfen im Netz. Blockieren Sie deshalb unbedingt auch alle nicht essentiellen Cookies, um Werbetracking einzuschränken.
Auch Ihr E-Mailkonto kann sich für Hacker als echter Schatz erweisen. Oft schicken wir offizielle Dokumente, etwa unseren eingescannten Reisepass oder Personalausweis sowie Bescheinigungen und Urkunden, per E-Mail an uns selbst. Das ist praktisch, gibt Hackern jedoch Ihre intimsten Daten preis. Löschen Sie deshalb E-Mails mit entsprechenden Anhängen, wenn Sie diese nicht mehr benötigen und leeren Sie unbedingt auch den Papierkorb. Schützen Sie auch Ihr E-Mailpostfach mit einem starken Passwort und, wenn möglich, über die Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Im Internet und in analogen Gesprächen gilt gleichermaßen: Wägen Sie ab, wie viele Informationen Sie preisgeben wollen. Einer Smalltalk-Bekanntschaft würden Sie schließlich auch nicht Ihre Adresse oder gar Ihre Kontodaten verraten, oder? Stellen Sie also sicher, dass eine Website bzw. eine Plattform vertrauenswürdig ist, prüfen Sie regelmäßig Ihre Einstellungen und löschen Sie Accounts, die Sie nicht mehr verwenden.